Handwerksbetriebe bilden aus. In Ihnen werden Traditionen bewahrt und nach alten Rezepturen gebacken. Sie genießen über Generationen hinweg Anerkennung. Hohe Qualität und Langlebigkeit der Erzeugnisse sind selbstverständlich. Diese kleine Auswahl von Alltäglichkeiten im Handwerksbetrieb soll veranschaulichen, was das Handwerk schon heute ist: Nachhaltig!
Die Urprägung des Begriffes der Nachhaltigkeit von Hanns Carl von Carlowitz aus dem Jahre 1713 bezieht sich zwar im damaligen Kontext der drohenden Not darauf, auf Dauer dem sächsischen Bergbau genügend Holz zur Verfügung stellen zu können.
Trotzdem trägt er im Kern die Grundforderung an einen modernen Nachhaltigkeitsbegriff: dem generell verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen.
Heute wird der Ressourcenbegriff keineswegs mehr auf Rohstoffe begrenzt. Er umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen. Dadurch wird deutlich, dass Nachhaltigkeit im Handwerk so fassettenreich ist, wie das Handwerk selbst.
Verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen heißt, das tägliche Tun zu hinterfragen und auch alltägliche Prozesse an neue Herausforderungen anzupassen. Schon damit kann jeder von uns einen eigenen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Handwerk leisten.
Das Projekt soll Bewusstsein über die Vorteile der gewerkeübergreifenden Kooperation und einer nachhaltigen Arbeitsweise im Handwerk schaffen. Es wird die Zusammenarbeit der handwerklichen Betriebe, Fachbereiche der Bildungsstätten und Institutionen stärken. Die überregionale Präsenz des Projektes wird eine Strahlkraft für die gesamte Baubranche in Thüringen und darüber hinaus haben und die Kooperation zwischen dem Handwerk, Architektur- und Ingenieurbüros sowie der Industrie verbessern.
Die Qualifizierung und neu gewonnene Sichtweisen werden Handwerker/innen befähigen, fachlich und kommunikativ eine stärkere Position in Bauprojekten einzunehmen. Damit können sie hochwertigere Dienstleistungen anbieten und ihre Konkurrenzfähigkeit merklich verbessern. Zusätzlich wird das Projekt die Bau- und Sanierungsqualität verbessern sowie die Sanierungsrate erhöhen, was positive Effekte für die Gesellschaft hat. Es wird nachhaltige Prozesse, weitsichtige Planungen und positive wirtschaftliche Effekte hervorrufen.
Das Projekt GreenCraft bewegt sich im Landschaftsraum großer UNESCO Schutzgebiete, in welchen den Menschen und Umwelt gleichermaßen gepflegt und entwickelt werden sollen. Hier steht nachhaltiges Handwerk in enger Partnerschaft mit Produzenten regionaler Produkte und dem Tourismusgewerbe. Nachhaltiges Handwerk schafft Mehrwert mit lokalen Produkten und regionalen Wirtschaftskreisläufen und kann so eine lebensweltnahe Vorbildfunktion für Mensch und Biosphäre übernehmen.
Betriebe, die sich mit dem Thema der Nachhaltigkeit befassen, sind künftig attraktive Ausbildungsbetriebe für all jene „Fridays for Future“ aktiven jungen Menschen, die nicht nur Demonstrieren, sondern auch Handeln wollen.
Gewerkeübergreifendes Bauen trägt dazu bei, dass Fehler am Bau vermieden werden und somit der Lebenszyklus von Gebäuden und Bauteilen verlängert werden kann. Qualität am Bau und Verständnis für mitunter verdeckte Fehlerquellen reduziert den Ressourcenverbrauch dauerhaft, spart Energie und Rohstoffe in der Bauphase und im Gebäudeunterhalt.